Ein erheblicher Teil der Waren wird mit Lkw oder Transportern quer durch Deutschland gefahren.
In den zurückliegenden Jahren ächzt die Branche zunehmend unter hohen Kosten. Besonders der Diesel hat sein Privileg verloren. Damit werden aber auch die Transporte teuer.
Welche Lösungen muss die Branche suchen, um am Ende nicht Anteile an alternative Beförderungswege zu verlieren?
Wie lassen sich innovative Ansätze umsetzen und was ist dabei zu beachten?
Abbildung 1: Logistikunternehmen und Speditionen ächzen aktuell unter den hohen Spritpreisen. Doch wie lassen sich hier langfristig innovative Lösungen implementieren, um nicht dauerhaft im Wettbewerb zurückzufallen.? Bildquelle: @ Marcin Jozwiak / Unsplash.com
Wie haben sich die Spritpreise zuletzt entwickelt?
Die Spritpreise in Deutschland wurden 2024 von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Nachhaltig hat sich die Erhöhung der CO2-Steuer bemerkbar gemacht. Durch die zu Beginn des Jahres in Kraft getretene Anhebung ist der Kraftstoff an den Zapfsäulen teurer geworden – das merken auch Unternehmen aus dem Bereich der Spedition.
Die Steuererhöhung fiel stärker aus als erwartet. Im Vergleich zu 2023 verteuerte sich der Liter Benzin 4,3 Cent pro Liter. Beim Diesel waren es 4,7 Cent pro Liter. Damit stieg die CO2-Abgabe für einen Liter Benzin auf 12,7 Cent bzw. den Liter Diesel auf 14,2 Cent.
Für eine Branche, die schon seit zwei Jahren unter hohen Kosten leidet, alles andere als positive Trends. 2023 wurde – wie schon 2022 – zu einem der teuersten Tankjahre. Zwar ging es gegen Jahresende bei den Preisen etwas nach unten. Durch die höhere Steuer ist das alte Niveau allerdings wieder flächendeckend zurück. Was die Logistik-Branche besonders hart trifft: Der Preisabstand zwischen Diesel und Benzin ist mittlerweile nicht mehr zu spüren. Medienberichten zufolge handelt es sich um eine marginale Differenz von zwei Cent (Stand Ende Januar 2024).
Hohe Kosten besonders in den neuen Bundesländern
Besonders unangenehm ist die Situation für Unternehmen in den neuen Bundesländern. Hier kommen Auswertungen der Kraftstoff-Preise zu dem Ergebnis, dass in Mitteldeutschland, das westliche Brandenburg und der Osten in Mecklenburg-Vorpommern stark an der Preisschraube gedreht wird. Ein Liter Diesel kann in Westsachsen rund um Leipzig schnell 1,80 Euro kosten. Im direkten Vergleich mit Konkurrenten erleben Logistiker solche Preise als echten Wettbewerbsnachteil.
Tourenplanung: Für kosteneffiziente Fahrten unerlässlich
5 Prozent oder 10 Prozent Aufschlag beim Diesel sind für jedes Logistik-Unternehmen deutlich zu spüren. Einige Betriebe werden Kapazitäten möglicherweise stilllegen. Sehr viel wahrscheinlicher ist aber ein anderer Schritt: Die Preisexplosion an den Kunden weiterzureichen – der wiederum sein Geld beim Verbraucher holt.
Höhere Frachtgebühren sind aber nur eine Seite der Medaille. Unternehmen aus dem Logistik-Segment haben noch ein paar zusätzliche Möglichkeiten. Eine Option: Die Tourenplanung auf den Prüfstand stellen. Hier kann inzwischen auch schon der Einsatz von KI-Systemen ein Vorteil im Wettbewerb sein.
Dank Echtzeitanalyse lassen sich immer die besten Touren zusammenstellen – um effizient zu fahren und Leerfahrten auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Oft lassen sich hier durch eine entsprechend intelligente Planung einige Prozentpunkte an Kosten ausgleichen. Gleichzeitig bietet KI Unterstützung in der Ladungsplanung. Platz und Kapazitäten werden optimal genutzt. Parallel ergeben sich Potenziale im Hinblick auf eine Verkürzung der Standzeiten.
Elektrofahrzeuge in der Logistik: Die Zukunft im Transportwesen?
Tourenplanung nutzt vorhandene Kapazität besser aus. Kosten auf Dauer lassen sich aber nur dann senken, wenn der Fuhrpark umgerüstet wird. Hier dreht sich alles um alternative Antriebe. Die Brennstoffzelle bietet sicher einen klugen Kompromiss aus den Vorteilen des Verbrenners mit den Vorzügen der Elektro-Antriebe.
Bis diese Möglichkeit flächendeckend und effizient angeboten werden kann, ist die Elektro-Mobilität eine wichtige Option, um Kosten nachhaltig zu reduzieren. Gerade im Segment der Kastenwagen und Kleintransporter werden von den Autoherstellern diverse Alternativen zum Verbrennungsmotor angeboten. Im Schwerlasttransport spielt E-Mobilität allerdings noch keine so große Rolle. Die Probleme in diesem Segment sind noch schwerer zu überwinden als für die elektrifizierte „Familienkutsche“.
Fazit: Logistikbranche leidet unter hohen Kosten
Warenströme durchziehen Deutschland nicht nur auf der Straße. Alle Stakeholder in der Logistikbranche stehen vor riesigen Herausforderungen. Durch hohe Energiekosten wird der Transport teuer. Entweder werden die Ausgaben an den Kunden weitergereicht. Oder Logistiker suchen nach Lösungen – wie K.I. in der Tourenplanung und den Einsatz effizienter Antriebslösungen.