Sparen beim Fahren: Premium-Kraftstoffe ohne wirkliche Spareffekte

Oktober

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Die großen Kraftstoffanbieter Shell und Aral werben für ihre Premium-Kraftstoffe mit einem geringeren Spritverbrauch und mehr Leistung.

Wer den teuren Edelsprit mit Namen wie Ultimate oder V-Power tankt, schont den Motor und kann dabei erheblich Sprit einsparen.

So lautet das Versprechen der Anbieter. Die Experten vom ADAC haben den Edelsprit-Test gemacht. Die Ergebnisse sind jedoch ernüchternd.

Schon seit langem bieten die großen Tankstellen neben den normalen Spritsorten Super 95 und SuperPlus die noch teureren Premiumkraftstoffe an.

Bei Namen wie Shell V-Power 100 und Aral Ultimate 100 denken viele Kunden unweigerlich an Rennsport und natürlich an die Formel 1.

An Höchstleistungen also. Das ist auch so gewollt. Die Spritanbieter versprechen eine um zehn Prozent höhere Leistung, ein höheres Drehmoment sowie einen erheblich geringeren Spritverbrauch.

Und nicht nur das. Der Edelsprit soll nicht nur mehr Leistung bringen, sondern auch den Motor schonen und beim Reinigen von Ablagerungen helfen.

Das sind verführerische Versprechungen. Ob diese den Tatsachen entsprechen und damit der hohe Preis für den Edelsprit gerechtfertigt ist, haben der ADAC und andere Experten untersucht.

Höhere Oktanzahl bringt meist keinen Zusatznutzen

Die Hersteller sagen, die teuren Premium-Kraftstoffe verfügen über die volle Oktanzahl – einhundert Prozent. Mit einer höheren Oktanzahl werden unproduktive Fehlzündungen vermieden.

Hört sich gut an. Zusätzlich werden dem Sprit Stoffe hinzugegeben, mit denen sich die Reibung zwischen Kolbenring und Zylinder reduziert. „Friction Reducer“, so lautet der englische Begriff hierfür. Soweit so gut.

Jedoch kann die hohe Klopffestigkeit von 100 Oktan von den normalen Motoren nicht ausgenutzt werden. Die meisten Motoren sind dafür nicht ausgelegt, so ein ADAC Sprecher.

Auch Sportwagen, mit für den Motorsport entwickelten Motoren, sprechen nur geringfügig auf die höhere Oktanzahl an.

Bei den durch den ADAC getesteten Fahrzeugmodellen Audi A3 2.0 FSI, BMW 316i, Porsche Boxster und VW Golf 1.4 16V lag die zusätzliche Motorleistung im Durchschnitt bei deutlich weniger zwei Prozent. Auch die Untersuchung des Drehmoments förderte wenig zufriedenstellende Ergebnisse zu Tage.

Beim VW Golf lag die zusätzliche Elastizität bei gut 2 %, bei den anderen Modellen meist darunter. Das reicht jedoch bei weitem nicht an versprochenen Angaben heran.

Keine Testwerte also, die die höheren Spritpreise tatsächlich rechtfertigen. Dafür ist der Zusatznutzen zu gering. Die laut den Spritherstellern zugegebenen Zusatzstoffe konnten somit ebenfalls keine signifikante Leistungssteigerung hervorrufen.
Ein eher niederschmetterndes Urteil hinsichtlich der vollmundigen Werbeversprechen der Sprit-Giganten. Die Zusammenfassung der Testergebnisse des ADAC können Sie hier nachlesen.

Übrigens kam nicht nur der ADAC zu diesem Ergebnis. Auch Tests von „Autobild“ sowie der Technischen Hochschule Nürnberg (TH Nürnberg) lieferten ähnliche Ergebnisse.

Der von Autobild durchgeführte Test konnte zwar etwas höhere Leistungssteigerungen aufweisen, von den versprochenen zehn Prozent, war jedoch hier auch weit und breit nichts zu merken.

Der von Studenten der TH Nürnberg mit eine Audi S4, Baujahr 1993 durchgeführte Test offenbarte ebenfalls keinen nennenswerten Leistungsschub.

Die Mehrleistung bei der Betankung mit einem Premiumkraftstoff gegenüber einer Tankfüllung mit Super Plus und 98 Oktan betrug ebenso maximal zwei Prozent. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in einem bereits 2014 erschienenen Artikel.

Die Ergebnisse des ADAC-Tests konnten so bestätigt werden. Auch die Messergebnisse für den Verbrauch lagen deutlich unter den versprochenen Werten. Wirkliche Spareffekte sehen anders aus.

Bei Premium-Diesel sieht es nicht viel anders aus

Bei den Premium-Dieselkraftstoffen zeigten sich nahezu die gleichen Ergebnisse wie beim Premium-Benzin. Wenn es Zuwächse bei der Leistung und bei der Beschleunigung gab, dann ergaben sich auch hier nur Werte um die zwei Prozent.

Die Leistungssteigerungen lagen beim teureren Premium-Diesel insgesamt nur geringfügig über denen von normalem Diesel. Hier lautet die Empfehlung der Tester folgerichtig, eher weiter zu herkömmlichen Diesel zu greifen.

Schaden kann der teure Kraftstoff zwar nicht, jedoch stehen die Mehrkosten je Liter in keinem Verhältnis zur Mehrleistung.

Tipp: Sprit sparende Fahrweise trägt mehr zur Entlastung bei

Den größten Effekt auf den Spritverbrauch hat die Fahrweise. Wer die Gänge stets voll ausnutzt und erst spät schaltet, verbraucht mehr.

Wer dagegen möglichst früh hochschaltet und mit niedrigen Drehzahlen fährt, kann auch mit normalem Kraftstoff ordentlich sparen. Selbst im fünften Gang kann der Fahrer im Stadtverkehr noch gut „mit schwimmen“.

Die Empfehlungen der ADAC-Experten

  • Den Motor nicht warmlaufen lassen.
  • Früh in den zweiten Gang und höher schalten.
  • Nicht unnötig den Gang zurückschalten.
  • Keine unnötigen Bremsungen. Soweit es geht, die Motorbremsung nutzen.

Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich der Spritverbrauch um 10 bis 20 % senken, wie ADAC-Tester gezeigt haben.

Besonders die Gangwahl und das volle Durchtreten des Gaspedals wirken sich negativ auf den Verbrauch von Kraftstoff aus.

Fazit zu den Premium-Kraftstoffen

Bislang konnten die Werbeversprechen der Kraftstoffriesen zu den Premium-Spritsorten nicht bestätigt werden. Die Kraftstoffe werden jedoch ständig weiterentwickelt und überarbeitet.

Ob sich in der Zukunft Verbesserungen einstellen, müssen weitere Tests noch zeigen. Skepsis ist jedoch angesichts der bisherigen Untersuchungen angebracht. Bis dahin lautet das einhellige Urteil, dass die sehr teuren Premium-Kraftstoffe wenig zum Spritsparen und zur Leistungssteigerung beitragen.

Verbraucher können also beruhigt weiterhin zum 98-Oktan-Sprit greifen. Wesentlich bessere Effekte zur Senkung des Energieverbrauchs werden durch eine Sprit sparende Fahrweise und frühzeitiges Schalten erreicht.

Zusammengefasst:

  • Premium-Kraftstoffe bringen keine signifikante Leistungssteigerung.
  • Auch die Spriteinsparung hält sich in Grenzen.
  • Nur geringfügige Unterschiede bei Benzin- und Dieselfahrzeugen.
  • Normale Motoren können 100 Oktan nicht ausnutzen.
  • Der höhere Preis der Premiumkraftstoffe ist nicht gerechtfertigt.

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  1. und wieso wird die reinigende Wirkung der Treibstoffe nicht angesprochen? Ich werde jetzt die Premiumkraftstoffe tanken, weil ich meinen Motor und vor allem die Injektoren sauber halten will.

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