Auto-Ausgaben: Diese Kosten kann man sich sparen

Januar

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Ein Witz unter Autofahrern lautet „Auto – Vorne Auuu, hinten Ooo und in der Mitte t wie teuer“.

Keine Frage, ein Wagen kostet eben nicht nur Sprit-, Versicherungs- und Steuerkosten, sondern auch noch jede Menge kleine und große Beträge für Werkstatt und Co.

Und genau dort kann jeder Autofahrer viel sparen – etwa, indem er einfach macht statt machen lässt – denn das sind meist die größten Posten auf der Rechnung. Es braucht nur etwas Geschick und schon lässt sich vieles auch von Laienhand durchführen.

Doch keine Sorge, auch ohne schmutzige Hände lässt sich sparen. Wie, das erklärt die folgende Checkliste.

Check 1: Wischerblätter

Es quietscht und wo die Windschutzscheibe eigentlich streifenfrei sein sollte, blockieren jetzt statt Regentropfen dicke Wasserschlieren den Blick. Keine Frage, hier haben die Wischerblätter den Geist aufgegeben.

Lässt man diese in der Werkstatt tauschen, ist man schnell 50 Euro los – nur für den Arbeitslohn wohlgemerkt.

Und weil Wischerblätter notorisch teuer sind, lohnt es sich, sie selbst auszutauschen:

  1. Die Wischerarme hochklappen, dazu ist jeder der Arme mit einem unter Federspannung stehenden Scharnier ausgestattet.
  2. Dort, wo die Wischer auf der Scheibe aufliegen, ein dickes Stück Pappe hinlegen – wenn das Wischerblatt entfernt ist und der Arm durch eine Unachtsamkeit zurückschnappt, wäre die Windschutzscheibe kaputt.
  3. Das Wischerblatt quer zum Arm kippen (sodass Blatt und Arm ein „T“ bilden)
  4. Das Blatt hält durch einen Kunststoffclip. Drückt man dessen Nase zusammen, kann der Wischer nach unten aus der Halterung herausgezogen werden.
  5. Nun das neue Wischerblatt von unten in die Halterung schieben und mit einem Ruck nach oben arretieren
  6. Wischerblätter wieder parallel zum Arm stellen, Pappe entfernen, Wischer ans Fenster klappen – fertig.

Wischerblätter gibt es wie Sand am Meer. Aus diesem Grund ist es wichtig, sowohl Baujahr als auch genaue Bezeichnung seines Autos zu kennen.

Mit Hilfe dessen können in Baumärken, Automärkten etc. in dort ausliegenden Katalogen die richtigen Blätter gefunden werden.

Finger weg von billigen „Universalwischern“ – diese sind meist von minderer Qualität.

Check 2: Elektroauto

E-Auto-Besitzer haben es hierzulande ziemlich schwer, das Netz an passenden Steckdosen ist vergleichsweise dünn gesät.

Und weil öffentliche Schnellladestationen teilweise happige Preise verlangen, kommt die günstigste „Tank“möglichkeit für E-Autos immer noch aus der heimischen Steckdose – denn hier kostet die durchschnittliche Kilowattstunde nur 28 Cent, wohingegen sie an so mancher Stromtankstelle schnell mit über einem Euro zu Buche schlägt.

Das gilt freilich nur für E-Auto-Piloten, die keine Möglichkeit haben, kostenlos zu laden – etwa vor der eigenen Firma.

Wer eine solche Option hat, sollte natürlich dort zuschlagen – denn diese langsamen Dauerladestationen haben auch noch einen weiteren Vorteil, denn häufiges Schnellladen ist der Lebensdauer des Akkus nicht zuträglich.

Elektroauto
fotolia.com © Karin & Uwe Annas // Sanftes, langsames Laden zuhause oder auf der Arbeit ist nicht nur die kostengünstigste, sondern auch batterieschonendste Methode.

Check 3: Kratzer

Einmal nicht aufgepasst und schon hat man mit der Jacke einen Kratzer in der Autotür hinterlassen.

Für die meisten führt nun die nächste Fahrt in Richtung Smart-Repair-Werkstatt.

Denn dort, so glaubt man, wird die Sache ja günstig behoben.

Doch günstig ist relativ, allein fürs Polieren von kurzen Kratzern bis 15 Zentimeter Länge nimmt eine Werkstattkette schon um die 40 Euro – und teurer geht immer.

Dabei braucht man für einen normalen Kratzer nicht mehr als etwas Autopolitur und ein weiches, fusselfreies Tuch (Mikrofaser- oder Poliertuch):

  1. Mit etwas Glasreiniger und Küchenrolle die Umgebung des Kratzers großzügig reinigen. Das verhindert, dass man durch Straßenstaub weitere Kratzer in den Lack reibt.
  2. Autopolitur auf das Poliertuch geben und damit eine dünne, gleichmäßige Schicht auf den Kratzer bringen.
  3. Warten, bis die Politur so weit getrocknet ist, dass sich eine halbdurchsichtige Schicht gebildet hat (ca. 10-15 Minuten).
  4. Mit einer trockenen Stelle des Poliertuchs unter Druck im Kreis über den Kratzer polieren. Dabei immer wieder das Tuch prüfen – ist es schmutzig, mit einer sauberen Stelle weitermachen.

Mit dieser Methode lassen sich praktisch alle Kratzer entfernen, die nur die Klarlackschicht, aber nicht den eigentlichen Lack demoliert haben.

Und selbst solche tieferen Schäden können durch eine gute Politur „verharmlost“ werden.

Kratzer unter Lupe
fotolia.com © kasto

Check 4: Versicherung

Je nach Versicherungsart (Teilkasko, Vollkasko) bezahlt man für sein Auto eine Menge. Und genau hier bietet sich für jedes Auto Einsparpotenzial.

1. Fahrleistung notieren

Die meisten Versicherungen staffeln ihre Preise nach der Jahresfahrleistung – bloß ist diese für die allermeisten Autofahrer nur ein theoretischer Wert – 10.000 oder doch eher 15.000? Beim Ausfüllen der Versicherungspapiere verschätzt man sich schnell.

Der Trick ist, eine Woche lang den Tageskilometerzähler allmorgendlich auf null zu setzen und abends die Fahrleistung zu notieren.

Am Ende wird addiert – und der Endbetrag mit 52 Wochen multipliziert. Liegt dieser Wert weit unter dem, was im Versicherungsvertrag angegeben wurde, lässt man korrigieren – und spart sofort.

Doch Vorsicht, zu großzügig nach unten schätzen sollte man nicht. Baut man nämlich einen Unfall und kommt die Versicherung zum Schluss, dass bei der Fahrleistung absichtlich gemogelt wurde, sind saftige Nachzahlungen fällig.

2. Garage, Carport oder beides?

Viele Autofahrer glauben, dass die Versicherung nur billiger wird, wenn ihr Auto in einer abschließbaren Garage steht.

Falsch.

Selbst wenn der Wagen nur unter einem offenen Carport seine Nächte verbringt, sind trotzdem einige Euro weniger drin – denn der Carport schützt schließlich vor Wetterunbilden wie Hagel oder herabfallende Äste.

Das honorieren die meisten Versicherungen.

Check 5: Glühlampen wechseln

Früher war das Austauschen von kaputten Blinker-, Brems- und Abblendlichtbirnen ganz natürlich Sache des Autobesitzers – denn die Leuchtmittel waren bei früheren Autogenerationen spielend einfach zugänglich.

Heute ist das anders. Heute sind Motor- und Kofferräume so mit Verkleidungen „hermetisiert“, dass der Glühbirnenwechsel zeitaufwändig wird – und genau das ist es, was in der Werkstatt so viel Geld verschlingt, denn Zeit ist Arbeitslohn.

Dabei kann man Glühlampen auch heute noch, meist werkzeuglos, in Eigenregie wechseln.

Ausgangsbasis ist das Handbuch – darin stehen die Kenndaten aller verbauten Lampen, also Watt- und Voltzahl sowie Sockelbezeichnungen (H4, H7 usw.).

Als nächstes wird gegoogelt und zwar „*Hersteller* *Modell* *Lampenart* austauschen Anleitung“. Das Web ist voller Foren – irgendwo findet sich immer eine Step-by-Step Anleitung.

Zudem gibt es auch einige universelle Punkte. Wichtig – dies gilt nur für Autos mit „normalen“ Frontscheinwerfern. Bei Xenon-Systemen sollte wegen der Hochspannung ein Fachmann ran.

  1. Alle Lichter einschalten, um die genaue Position der Glühbirne im Lampenkörper zu lokalisieren (sowohl in Front- als auch Rücklichtern stecken mehrere Birnen).
  2. Licht und Zündung ausschalten.
  3. Abdeckung des Lampenkörpers entfernen (liegt auf der Lampen-Rückseite) Achtung: In modernen Motorräumen kann das sehr eng sein und den Ausbau anderer Teile bedingen.
  4. Den Verbindungsstecker lösen – dieser ist praktisch immer durch einen Clip o.Ä. gesichert.
  5. Den Haltebügel der Glühlampe lösen und diese nach hinten herausziehen – genaue Position merken.
  6. Neue Glühbirne aus der Verpackung nehmen. Nicht am Lampenglas anfassen.
  7. Birne in den Lampenkörper einschieben, bis sie in der korrekten Position sitzt.
  8. Mit zweiter Hand Haltebügel über den Lampenfuß drehen und arretieren.
  9. Stecker wieder befestigen und Glühlampe auf Funktion prüfen.
  10. Abdeckung wieder befestigen, ggf. ausgebaute Teile wieder einbauen.

Die alten Glühlampen bitte nicht in den Hausmüll entsorgen. Die meisten Geschäfte nehmen diese gegen Vorlage des Verkaufsbelegs entgegen und entsorgen sie fachgerecht.

Autobirne
fotolia.com © NorGal // Vor allem Abblendlichtbirnen dürfen niemals am Glas angefasst werden, weil sie sonst durch das Fett unserer Finger rasch blind werden.

Check 6: Öl prüfen

Bei vielen Werkstätten kostet es zwar nur einen kleinen Obolus für die Kaffeekasse, andere Firmen lassen sich jedoch das Prüfen des Ölstandes teuer bezahlen.

Dabei können das selbst absolute technische Laien selbst in die Hand nehmen:

  1. Der Motor muss warm sein. Das ist er in der Regel nach 10-12 Kilometern Fahrt.
  2. Auto auf einer ebenen Fläche parken, Motor abstellen und zwei Minuten warten.
  3. Haube öffnen, Öl-Einfülldeckel auf dem Motor gegen den Uhrzeigersinn losdrehen und einen Blick auf sein Inneres werfen.Ist das Öl braun-schwarz, ist alles im grünen Bereich. Weisliche Schmiere könnte jedoch ein Hinweis auf eine kaputte Zylinderkopfdichtung oder extremen Kurzstreckenbetrieb sein – in solchen Fällen sollte die Werkstatt zur Sicherheit hinzugezogen werden.
  4. Öldeckel wieder zuschrauben. Nun den Ölmessstab (roter oder gelber kreisrunder Griff in der Nähe des Motors) ganz herausziehen und mit einem Papiertuch sauberwischen.
  5. Ölmessstab wieder einstecken, einige Sekunden warten und erneut herausziehen.
  6. Steht das Öl zwischen der Minimal- und Maximal-Markierung ist alles gut.
  7. Ist zu wenig Öl drin oder der Stab gar trocken, passende Motorölsorte (Handbuch) in 100-Milliliter-Schlucken einfüllen und nach jedem Schluck und einer Minute Wartezeit erneut prüfen.

Auch hier dürfen die öligen Tücher nicht in den Hausmüll, sondern können kostenlos bei jeder kommunalen Sammelstelle entsorgt werden.

Bis dahin am besten in einem verschließbaren Glasgefäß zwischenlagern – kein Kunststoff, denn Öl greift diesen an.

Check 7: Kühlerfrostschutz prüfen

Den genau umgekehrten Weg wie bei der Motorölprüfung geht man beim Frostschutzgehalt des Kühlwassers.

Hierzu muss der Motor absolut kalt sein, denn sonst steht der Füllbehälter unter Überdruck. Für die Prüfung benötigt man einen Frostschutzmesser.

Den führen Autoteilehändler und Baumärkte für Preise um zehn Euro.

Um zu prüfen, einfach den Deckel des Ausgleichsbehälters aufdrehen.

Dann die Blase am Prüfgerät soweit es geht zusammendrücken, den Schlauch in den Behälter führen und die Blase loslassen.

Durch den Unterdruck wird Kühlwasser in das Gerät gesogen.

Nach einigen Sekunden hat sich die Anzeige eingependelt und sollte auch in Deutschland nicht höher als -25°C liegen – denn das Frostschutzmittel schützt nicht nur vor Frost, sondern schmiert auch die Wasserpumpe.

Zu geringer Frostschutzgehalt kann also auch zu mechanischen Schäden daran führen.

Falls der Frostschutzgehalt zu gering ist, einfach mit dem Prüfgerät ca. einen halben Liter Kühlflüssigkeit absaugen und durch die gleiche Menge passenden Frostschutz (Handbuch) ersetzen.

Danach Deckel des Ausgleichsbehälters wieder bis zum Anschlag festdrehen.

1) fotolia.com © Karin & Uwe Annas
2) fotolia.com © kasto
3) fotolia.com © NorGal
Grafik-Hintergrund fotolia.com © vulcanus

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