Automatikauto: Das Richtige für mich?

Mai

19

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Handschaltung oder Automatik? An dieser Frage scheiden sich seit jeher die Geister bei den Autobesitzern. Jede Getriebeart hat ihre eingesessene Fangemeinde.

Über die verschiedenen Getriebearten finden sich bis heute viele Vorurteile, die allerdings mitunter nicht mehr zeitgemäß sind.

Was spricht heute noch für eine Handschaltung und mit welchen Vorteilen punkten die modernen Automatikgetriebe?

Die Vorteile moderner Automatikgetriebe

Viele Vorbehalte gegenüber Automatikgetrieben stammen noch aus den Pioniertagen dieses Getriebetyps.

Werden die Anhänger der Handschalter-Fraktion gefragt, warum Automatikgetriebe bei ihnen keinen Zuspruch finden, so hört man oft die typischen Klischees.

Schnelles Schalten

Das wohl bekannteste ist, dass Automatikgetriebe nicht so schnell schalten könnten, wie ein manuelles Getriebe.

Gemeinhin gelten sie als unsportlich, träge, das Mittel der Wahl für ein Rentnerfahrzeug, das ohnehin recht gemütlich bewegt würde. Dieses Vorurteil stimmt allerdings schon lange nicht mehr.

Gute Automatikgetriebe waren schon in den 90er Jahren so weit entwickelt, dass die Schubverzögerung gegenüber einer Handschaltung kaum noch ins Gewicht fielen.

Aktuelle Automatikgetriebe sind der Handschaltung in diesem Punkt sogar häufig überlegen.

Dies trifft insbesondere auf die Direktschaltgetriebe (DSG) zu. Mit ihrer Doppelkupplung wechseln sie dermaßen flott durch die Gänge, wie kein Mensch es von Hand bewerkstelligen könnte.

Zügige Beschleunigung

Kommen wir zum nächsten großen Vorurteil: Automatikgetriebe beschleunigen den Wagen langsamer als eine Handschaltung. Auch dieses Argument hatte früher einmal Gewicht.

Noch in den 80er Jahren hatten viele Automatiken nur drei Fahrstufen. Im Laufe der 90er hielten dann vier Fahrstufen flächendeckend Einzug. Doch auch damit besaßen sie noch einen Gang weniger als die meisten Handschalter.

Demzufolge waren die Drehzahlwechsel häufig sehr abrupt, die Drehzahl ging nach dem Gangwechsel plötzlich in den Keller. Für schnelle Beschleunigungsmanöver war dieser Umstand nicht von Vorteil.

Heutige Automatikgetriebe haben jedoch teilweise 6 oder 7 Fahrstufen oder sind sogar stufenlos. Dadurch wird sichergestellt, dass der Motor im optimalen Drehzahlbereich läuft und Sie jederzeit gut beschleunigen können.

Das zeigt auch ein Blick auf die technischen Daten aktueller Automodelle.

Die Zeitdifferenz, die ein Wagen braucht, um von Null auf Hundert zu beschleunigen, liegt zwischen Automatik und Handschalter oft nur noch bei wenigen Zehntelsekunden.

In der Praxis spielt dieser Unterschied kaum eine Rolle.

Niedriger Kraftstoffverbrauch

Ein häufiges Argument gegen Automatikgetriebe ist weiterhin, dass sie angeblich mehr Kraftstoff verbrauchen. Doch müssen Automatikfahrer sich mehr Sorgen über die Benzinpreise oder Dieselpreise machen?

Diese Aussage traf bis vor einigen Jahren tatsächlich noch vollkommen zu. Automatikgetriebe besaßen traditionell nicht den Wirkungsgrad von Schaltgetrieben, da sie immer etwas Schlupf aufwiesen.

Darüber hinaus sorgte auch die geringe Zahl an Fahrstufen, die den Motor ständig zwischen Drehzahlorgie und Drehzahlkeller wechseln ließen, häufig dafür, dass mehr Kraftstoff als nötig verbraucht wurden.

Je nach Motorisierung konnten Sie bei älteren Autos mit 1 bis 2 Liter Mehrverbrauch rechnen.

Heutige Automatikfahrer müssen dagegen nicht mehr ganz so kritisch auf die Benzinpreise oder Dieselpreise schauen.

Die Verbrauchsunterschiede liegen oft nur noch bei einem halben Liter, es gibt sogar schon Automatikgetriebe, die weniger verbrauchen als ihre handgeschalteten Pendants.

Entspannteres Fahren

Kommen wir abschließend zum großen Vorteil der Automatik. Sie fährt sich einfach viel entspannter.

Ohne vom dauernden Schalten abgelenkt zu werden, können Sie sich beim Fahren ganz auf den Verkehr konzentrieren. Gerade im Stadtverkehr ist dies ein riesiger Vorteil.

Dadurch bleibt auch die Konzentration länger erhalten. Das Risiko von Unfällen wird verringert.

An der Ampel kommen Sie viel schneller voran, weil Sie nicht erst den Gang einlegen müssen.

Wie oft ist es Ihnen beim Handschalter schon passiert, dass Sie in der Hektik die Kupplung nicht richtig getreten haben und es im Getriebe krachte?

Die Anspannung wird durch solche Vorfälle oft nur noch gesteigert. Deshalb hat das Fahren mit Automatik eine Leichtigkeit, wie sie kein Handschalter bieten kann.

Handschaltung bleibt weiterhin in Mode

Bei all diesen Vorteilen, warum entscheiden sich immer noch so viele Autokäufer für eine Handschaltung?

Die Automatik mag zwar technisch in den letzten Jahren stark aufgeholt haben, aber der Handschalter bleibt weiterhin beliebt.

Automatikautos sind teuer

Dies liegt nicht zuletzt am Preis. Beim Blick in die Aufpreislisten der Neuwagen fällt sofort ins Auge, dass eine Automatik schnell mit ein paar tausend Euro zu Buche schlagen kann.

Dies ist vor allem für preisbewusste Autokäufer ein Grund, sich gegen sie zu entscheiden.

Reparaturkosten

Hinzu kommen die höheren Wartungs- und Reparaturkosten.

Klassische Automatikgetriebe benötigen in der Regel einen regelmäßigen Ölwechsel, sonst reagieren sie auf Dauer mit technischen Ausfallerscheinungen. Dieser Ölwechsel ist meist bei 30.000 bis 60.000 Kilometern fällig.

Bei Vielfahrern ist diese Grenze schnell erreicht. Manuelle Getriebe sind zwar auch mit einer Ölfüllung versehen, doch üblicherweise hält diese heutzutage ein Autoleben lang.

Älteren Autos kann man zwar etwas Gutes tun, indem man das Getriebeöl nach ein paar 100.000 Kilometern wechseln lässt, doch zwingend nötig ist dies beim Schaltgetriebe nicht.

Generell sind manuelle Getriebe sehr robust und praktisch wartungsfrei. Das einzige Verschleißteil ist die Kupplung, doch auch diese kann heute bei pfleglichem Umgang mehrere 100.000 Kilometer halten.

Defekte treten also bei Schaltgetrieben kaum noch auf, vorausgesetzt natürlich, Sie gehen materialschonend damit um.

Bei Automatikgetrieben können Defekte dagegen häufiger auftreten. Auch verzeihen sie grobe Bedienung nicht so gut, wie ein manuelles Getriebe dies kann.

Vor allem bei schlecht gewarteten Automatikgetrieben kann es schon nach wenigen Jahren zu Defekten kommen.

In diesem Fall wird es richtig teuer. Während manuelle Getriebe von einem erfahrenen Instandsetzer komplett zerlegt und revidiert werden können, lohnt eine solche Maßnahme bei Automatikgetrieben oft nicht.

Ist die Automatik kaputt, wechseln Werkstätten meist das komplette Getriebe aus. Kosten von mehreren tausend Euro warten dann auf Sie.

Hinzu kommen die vielen elektronischen Bauteile, welche die Ausfallwahrscheinlichkeit im Vergleich zum Schaltgetriebe erhöhen.

Fazit

Vorteile von Automatikgetrieben

  • entspanntes Fahren
  • kaum noch Nachteile in Bezug auf Verbrauch und Beschleunigung

Nachteile von Automatikgetrieben

  • höhere Anschaffungs-, Wartungs- und Reparaturkosten

Vorteile von manuellen Getrieben

  • niedrigere Anschaffungskosten
  • robust und nahezu wartungsfrei

Nachteile von manuellen Getrieben

  • erfordern vom Fahrer mehr Geschick und Konzentration

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