Nachhaltig fahren: So lassen sich Umwelt und Geldbeutel schonen

Februar

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Das Fortbewegungsmittel Nummer 1 ist das Auto und an diesem Fakt wird sich vermutlich in Deutschland auch in den kommenden Jahren nichts ändern.

Denn mit dem Auto ist man nun einmal flexibel und oft zügiger, als mit öffentlichen Verkehrsmitteln, weil sich Ziele direkt ansteuern lassen.

Der aktuelle „Trend“, der sich ausnahmsweise einmal als wirklich sinnvoller Trend für die Zukunft erweist, lautet allerdings Nachhaltigkeit und lässt sich mit Autofahren eigentlich schwer vereinbaren.

Zwar haben sich seit Mitte der 90er Jahre die CO2-Emissionswerte deutlich verbessert, es sind nun aber mehr PKWs unterwegs als früher, die den positiven Wert im Grunde wieder aufheben.

Wer nicht aufs Autofahren verzichten kann, sollte daher zumindest eines tun: Den Versuch starten, nachhaltig zu fahren und damit Umwelt und Geldbeutel zu entlasten.

Die beste Lösung: Gemeinsam fahren

Der Großteil der Deutschen fährt alleine zur Arbeit oder wo er sonst eben regelmäßig hinpendelt.

Verständlich, denn dann ist man unabhängig, muss nicht kommunizieren oder sonstige Verpflichtungen erfüllen, auf die man gerade in den Morgenstunden beispielsweise einfach keine Lust hat.

Die Frage ist, ob es nicht Dinge gibt, bei denen es sich lohnt, die, vielleicht vor allem bei uns Deutschen von Zeit zu Zeit so ausgeprägte, Kommunikations- und Kontaktscheu zu überwinden und sich einen Ruck zu geben.

Denn dieser Ruck wirkt sich massiv auf die Umwelt, auf den Kontostand sowie mitunter auch aufs Gemüt aus.

Denn das Fahren in Fahrgemeinschaften bringt eigentlich nur Vorteile mit sich:

  • Wer zwei weitere Personen im Auto mitnimmt, die andernfalls beide selbst mit dem Auto den gleichen Weg gefahren wären, beugt einem stressigen Stau vor. Denn verhalten sich der Großteil der Autofahrer so, finden sich auf Autobahnen und in den Innenstädten deutlich weniger Autos und der morgendliche Arbeitsweg gestaltet sich viel entspannter.
  • Wechselt man sich im Beispiel von drei Personen im Wagen gegenseitig ab, lassen sich ganze zwei Fahrten sparen, was sich bei einem täglichen Weg von nur einer halben Stunde auf das Jahr hochgerechnet schon deutlich lohnt. Wer nicht abwechselt, sollte eine Pauschale von etwa 10 Cent/km berechnen, mit der zumindest die Spritkosten abgedeckt werden. Übrigens kann jeder Pendler die Entfernungspauschale steuerlich als Werbungskosten absetzen. So können pro Arbeitstag 30 Cent/km für die einfache Strecke geltend gemacht werden.
  • Seit dem Jahr 2002 zahlt die Kfz-Haftpflicht glücklicherweise bei unverschuldeten Unfällen für Schadenersatz oder Schmerzensgeld von Mitfahrern. Somit müssen Autofahrer, die regelmäßig andere Personen mitnehmen, bzw. die Fahrzeughalter keine gesonderte Insassenunfallversicherung oder Sonstiges abschließen. Die gesetzliche Unfallversicherung deckt außerdem den Weg zur Arbeit mit ab und kommt sowohl für Heilbehandlungen, als auch Rentenzahlungen auf.

Zu nachhaltigeren Autos wechseln

Fast alle herkömmlichen und üblichen Autos, die in den letzten Jahrzehnten produziert wurden, nutzen Kraftstoff als Energiequelle, der zusammen mit Luftsauerstoff im Motor verbrannt wird.

Ihr CO2-Ausstoß ist dadurch besonders hoch. Doch sind viele Menschen auf ein Auto angewiesen.

Eine Möglichkeit, die Fahrzeugnutzung in Zukunft deutlich umweltschonender zu gestalten ist der Einbau von Rußpartikelfiltern und Katalysatoren.

Gleichzeitig werden aufgrund hoher Investitionen in der Automobilbranche die Motoren- und Verbrennungstechnologien immer besser und tragen in optimierter Weise zur Reduktion der Emissionen bei.

So fahren inzwischen einige Autos deutlich umweltschonender umher und stoßen nur noch geringere Mengen an CO2 aus. Im Falle von Elektrofahrzeugen kann der Kohlendioxidausstoß sogar ganz vermieden werden.

Nun argumentieren viele Menschen gegen einen Wechsel zu einem neuen Wagen, dass ja nicht nur beim Fahren CO2 verursacht würde, sondern auch bei der Herstellung, wodurch das Argument eines Autowechsels ins Wanken geriete.

Tatsächlich entstehen bei der Herstellung eines neuen Autos und bei der Entsorgung eines älteren Modells Treibhausgase, die mit den Emissionen verrechnet werden müssen, die ein Neuwagen einspart.

fotolia.de © candy1812 (#134630572)

Allerdings ist das Ergebnis eindeutig: Wird etwa ein alter Pkw mit hohem Spritverbrauch (10 l/100 km) durch einen Wagen mit geringem Verbrauch (6 l/100 km) ersetzt, ist die Klimabilanz in der Regel schon nach einem bis eineinhalb Jahren positiv.

Weiterhinmeinen viele, sei die Anschaffung eines neuen Wagens zu teuer. Allerdings wird auch hier vergessen, dass sich die eingesparten Benzinkosten auf Dauer schneller rechnen, als anfangs gedacht.

Außerdem muss selbst ein modernes Elektroauto nicht mehr neu gekauft werden, sondern kann etwa per Leasing oder Autokredit finanziert werden. Grundsätzlich ist der Autokredit hierbei die attraktivere Lösung, obwohl auch er seine Vor- und Nachteile hat.

Das Leasing fällt fast in jedem Fall teurer aus, als der Autokredit, der zudem hinsichtlich Zinsen und Gebühren deutlich transparenter ist.

Als Kompromiss für die Umwelt kann beispielsweise auf diese Weise auch in einen Hybridwagen investiert werden. Dieser bringt einen kombinierten Antrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor mit sich.

Gerade im Stadtverkehr sind Hybridfahrzeuge die effizienteren Fortbewegungsmittel: Wer häufig bremsen muss, kann mit einem Hybridwagen die beim Bremsen freigesetzte Energie in eine Batterie einspeisen und später wieder abrufen.

Vollhybride können außerdem bis zu einer gewissen Geschwindigkeit rein elektrisch fahren und sind damit deutlich geräuschärmer unterwegs als konservativ angetriebene Autos.

Elektroautos erzeugen, abgesehen von ihrer Herstellung, kaum CO2-Emission. Aus Umweltsicht sind sie die einzige Option für die Zukunft. fotolia.de © zapp2photo (#132766622)

Umweltschonend fahren

Letztlich ist vor allem auch der Fahrstil selbst entscheidend, wenn es um nachhaltiges Fahren geht. Denn an ihm kann, im Gegensatz etwa zu einem Autokauf und vielleicht auch zu Fahrgemeinschaften, sofort etwas geändert werden.

Wenn jeder darüber aufgeklärt wäre, wie sich umweltschonender fahren lässt, wäre schon einmal eine Menge für den Klimaschutz getan. Außerdem lässt sich auch mit einem angepassten Fahrstil auf Dauer eine ordentliche Menge Geld sparen.

Fahrschulen vermitteln seit einigen Jahren wichtige Informationen zum Thema umweltschonendes Fahren.

Für all diejenigen, bei denen die Führerscheinprüfung allerdings schon einige Jahre zurückliegt, sollten einige konkrete Tipps recht hilfreich sein, denn mit einer optimalen und angepassten Fahrweise lassen sich alleine schon knapp 20% Benzin sparen.

  • Generell sollte immer versucht werden, mit niedriger Drehzahl zu fahren und eher früher, als später hochzuschalten. In der Regel sollte je nach Automodell bei etwa 2.000 bis 2.500 Umdrehungen hochgeschaltet werden. Als Grundregel gilt: Bei Tempo 30 bereits in den dritten oder vierten Gang schalten, bei Tempo 50 in den vierten oder fünften Gang; so übertrieben das vielleicht zunächst klingen mag. Übrigens ist ein Warmlaufenlassen des Motors nicht nötig. Bei modernen Autos selbst im Winter nicht.
  • Das Warten in einem Stau, an einem Bahnübergang oder auch nur auf einen Freund, der nur eben „schnell“ in der Tankstelle einen Riegel oder ein Getränk kauft, kann schon einmal länger dauern. Das weiß jeder aus der eigenen Erfahrung. Deshalb sollte zukünftig in solchen Situationen immer der Motor abgestellt werden. Dadurch lässt sich Kraftstoff sparen, die Umwelt schonen und zusätzlicher Lärm vermeiden. Wer länger als 15 Sekunden steht, so besagt die Faustregel, sollte den Motor abstellen. Viele Neuwägen verfügen übrigens meist schon über eine eingebaute Start-Stopp-Automatik. Wechselt der Fahrer in den Leerlauf und steigt er von der Kupplung, schaltet sich bei diesen Autos der Motor automatisch ab.
  • Vorausschauend fahren, das haben die meisten Menschen sicher schon mehr als einmal gehört. Das vorausschauende Fahren bezieht sich aber nicht nur auf die Unfallvermeidung, sondern gleichermaßen auf das Sparen von Benzin und das Schonen der Umwelt. Wer genügend Abstand etwa zum vorausfahrenden Auto hält, hat genug Zeit zu handeln und in aller Ruhe zu reagieren. Auch wer bereits eine rote Ampel sieht, muss nicht noch einmal aufs Gaspedal steigen. Ohne dass andere Verkehrsteilnehmer gestört werden, kann das Auto hier in der Regel einfach rollen, womit auf Dauer viel Benzin und bares Geld gespart wird.
Es lohnt sich, regelmäßig den Reifendruck selbst zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Damit lässt sich Geld sparen und nachhaltiger fahren. fotolia.de © maho (#142806443)

Den Wagen selbst anpassen:

  • Auch konkrete Details am Wagen selbst, wie etwa der Reifendruck, spielen eine wichtige Rolle. Ist der Reifendruck beispielsweise zu niedrig, erhöht sich der Verschleiß der Reifen.Weiterhin kommt es zu einem größeren Rollwiderstand der Reifen, wodurch der Spritverbrauch steigt. Bei 0,5 Bar zu niedrigem Reifendruck erhöht sich der Verbrauch bereits um etwa 5%. Auf ein Jahr hochgerechnet macht das einen Ausstoß von bis zu 140kg CO2 und somit knapp 90 Euro. Der optimale Reifendruck liegt gerade bei langen Strecken oder voller Ladung knapp 0,2 Bar über dem in der Betriebsanleitung angegebenen Wert.
  • Eine der häufigsten Ursachen für einen erhöhten Kraftstoffverbrauch und damit auch eine unnötige Umweltverschmutzung ist der verschmutzte Luftfilter. Wer ihn regelmäßig reinigt, reduziert nicht nur den Spritverbrauch, sondern verlängert auch die Lebensdauer des Filters um das Zwei- bis Dreifache.
  • Insgesamt sollte das Gewicht des eigenen Wagens sowie der Luftwiderstand möglichst geringgehalten werden. Ein Dachgepäckträger etwa sollte nach dem Gebrauch direkt wieder abgebaut werden, da er die Aerodynamik des Autos stört und somit neben vielen Spoilern und Ähnlichem einen echten Spritfresser darstellt. Auch unnötiger Ballast im Kofferraum, Handschuhfach oder auf der Rückbank wirkt sich ungünstig auf den Spritverbrauch aus.
  • Unnötige Stromverbraucher im Wagen sollten ausgeschaltet werden. Denn eine zusätzliche Belastung der Lichtmaschine erzeugt natürlich auch einen höheren Treibstoffverbrauch. Der Stromfresser Nummer 1 ist dabei natürlich die Klimaanlage. Allerdings machen sich auf Dauer auch andere Funktionen, wie das Fernlicht, die Nebelschlussleuchten oder etwa die Sitz- oder Heckscheibenheizung bemerkbar.

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