Ratgeber rund um Umweltzone und Umweltplakette

November

26

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Der Umweltschutz wird immer wichtiger und daran kommen auch die Kommunen nicht mehr vorbei. In vielen ergeben die Feinstaubmessungen zu hohe Werte. Darauf reagieren die Kommunen dann mit der Einrichtung einer Umweltzone.

Für den Autofahrer bedeutet dass, dass er sich gegebenenfalls eine Umweltplakette besorgen muss. Aber was genau ist eine Umweltzone? Welche Umweltplaketten gibt es? Wo können die Plaketten erworben werden? All diese Fragen und noch mehr wird im Folgenden erklärt.

Umweltzone

Umweltzonen werden auch als Niedrig-Emissions-Gebiet bezeichnet. Sie sind ein Gebiet innerhalb einer Stadt, in der nur bestimmte Kfz fahren dürfen.

Am Beginn jeder Umweltzone stehen entsprechende Verkehrsschilder. Diese sind mit Zusatzzeichen versehen, die angeben, welche Kfz in der Zone fahren dürfen. Dies wird über die unten näher beschrieben Umweltplakette geregelt.

Die extremste Form der Umweltzone ist die Null-Emissions-Zone. In dieser sind dann nur Fahrzeuge erlaubt, die keine Emissionen haben. Derzeit trifft das nur auf Elektroautos zu. Die bisher weltweit einzige Zone dieser Art befindet sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten in der Stadt Masdar.

Eine Umweltzone kommt in Deutschland natürlich nicht ohne entsprechende gesetzliche Regelung aus. Diese finden Sie in der Verordnung zur Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge mit geringem Beitrag zur Schadstoffbelastung und in der Straßenverkehrsordnung.

Wer sich ohne die erforderliche Umweltplakette in einer Umweltzone aufhält, muss mit einem Bußgeld rechen. Dieses beträgt 80 Euro. Wird eine grüne Umweltplakette benutzt, obwohl das Fahrzeug dieser Norm gar nicht entspricht, liegt eine Urkundenfälschung vor und damit eine Straftat.

Ist eine Umweltzone einmal eingerichtet, ist es in den meisten Fällen so, dass die Reglungen nach einiger Zeit verschärft werden. Es kann also sein, dass eine Zone zunächst noch mit gelber und grüner Plakette befahren werden kann. Später ist sie nur noch mit der grünen Plakette befahrbar.

Die Einführung dieser Zonen soll dem Umweltschutz und der Verbesserung der Luftqualität dienen. Daher sind sie nicht unumstritten und es ist auch schon zu Gerichtsprozessen gekommen.

Umweltplakette

Umweltplaketten werden auch als Feinstaubplakette, grüne Plakette oder Euro-4-Plakette bezeichnet.

Die Umweltplaketten sind kreisrunde Plaketten in den Farben rot, gelb und grün. Auf der Plakette ist immer das Kennzeichen des Fahrzeugs aufgedruckt und eine große schwarze Zahl. Bei den roten Plaketten ist es die Zahl 2, bei den gelben die 3 und bei den grünen ist es die 4.

Die grüne Plakette erhalten Fahrzeuge mit einer geringen Partikel- und Schadstoffemission. Das trifft auf fast alle Fahrzeuge mit Ottomotor und einem geregeltem Katalysator zu. Dieselfahrzeuge können sie nur bekommen, wenn sie über die aller neueste Dieseltechnik verfügen.

Die rote oder gelbe Plakette bekommen alle Fahrzeuge, die nicht die grüne Plakette erhalten. Das trifft auf die meisten Dieselfahrzeuge zu. Ottomotoren bekommen sie nur in wenigen Fällen.

Dieselfahrzeuge, die lediglich der Euro-1-Norm entsprechen oder noch älter sind, erhalten gar keine Plakette. Dies gilt auch für Benziner, die nicht über einen G-KAT verfügen.

Welche Plakette Ihr Fahrzeug bekommen kann finden Sie in der Zulassungsbescheinigung Teil 1. Das ist das Dokument, das bei einer Autofahrt immer dabei sein muss. Je nachdem wie alt die Bescheinigung ist finden Sie die Angabe in Zeile 1 oder 14. Dort steht dann immer „EURO + Zahl“.

Die Plaketten können Sie ganz einfach im Internet, bei der DEKRA, beim TÜV, bei den Zulassungsstellen oder in Bürgerämtern erwerben. Dabei müssen Sie mit Kosten zwischen 5 und 20 Euro rechnen.

Wichtig ist, dass die Plakette gut sichtbar und vorn rechts auf die Windschutzscheibe geklebt wird. Das auf ihr aufgedruckte Kennzeichen muss zwingend mit dem des Fahrzeugs übereinstimmen.

Ist eine Plakette einmal für ein Fahrzeug erteilt worden, gilt sie unbefristet und verliert ihre Gültigkeit nicht. Eine Neue ist lediglich dann erforderlich, wenn das Fahrzeug ein neues Kennzeichen erhält. Sollte die Plakette irgendwann nicht mehr lesbar sein, ist auch eine neu erforderlich.

Übersicht über Umweltzonen in Deutschland

Laut dem Bundesumweltamt gibt es in Deutschland aktuell 58 Umweltzonen. In nur einer dieser Zonen sind noch Fahrzeuge mit der gelben Plakette erlaubt. In allen anderen Zonen dürfen nur Fahrzeuge mit grüner Plakette fahren.

Die ersten Umweltzonen in Deutschland wurden am 1. Januar 2008 in Hannover, Köln und Berlin eingeführt. Nur im Saarland, in Brandenburg, in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es noch keine dieser Zonen.

Wer lediglich eine gelbe, rote oder gar keine Plakette hat, sollte sich genau informieren, wo er nicht fahren darf. Das kann im Fall des Falles Ärger oder einen langen Umweg ersparen.

Eine aktuelle Karte, die vorhandene und geplante Umweltzonen anzeigt, finden Sie beim Umweltbundesamt unter folgendem Link Karte zu den Umweltzonen. Wenn Sie es lieber in Listenform mögen, dann finden Sie diese unter folgendem Link Liste zu den Umweltzonen.

Sonstige Hinweise

Fahrzeuge, die keine grüne Plakette haben können unter Umständen nachgerüstet werden. Ob das finanziell und technisch sinnvoll ist, sollte mit Fachpersonal besprochen werden.

Fahrzeuge welche die notwendige Plakette nicht haben können unter Umständen eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Ob und wenn ja in welchen Fällen eine solche beantragt werden kann, muss über die zuständige Kommune geklärt werden.

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